Obwohl heutzutage viele Maschinen-Betriebsdaten mit digitalen Messgeräten angezeigt werden, haben analoge Messgeräte noch immer ihren Platz in der industriellen Welt. Eine dieser Anwendungen ist die Spannungsanzeige eines laufenden Bandes. Die auf die Bahn wirkende Spannung wird durch viele mechanische Prozessfaktoren beeinflusst. Beim Abrollen des Materials ist die Qualität der Rolle selbst ein wesentlicher Faktor. Ist die Rolle nicht absolut konzentrisch, was meistens der Fall ist, hat man Geschwindigkeitsunterschiede, die wiederum zu Spannungsunterschieden führen. Das Gleiche gilt auch für verschlissene Lagerzapfen pneumatisch aufweitbarer Wellen, von Lagerzapfensitzen von Klapplagern sowie auch für verschlissene Kernklapplager.
Weitere Faktoren können verschlissene Lager, auf den Walzen rutschende Bahnen, Schwingungen aufgrund unsymmetrischer Walzen, verschlissene Zahnräder oder instabile Antriebe sein. Einiges kann man leicht beseitigen, anderes nicht. Viele Faktoren haben aber keinen erheblichen Einfluss auf die Produktqualität.
Da die Bahnspannung mit sehr empfindlichen und genauen Kraftmessdosen gemessen wird, werden solche mechanischen Unregelmäßigkeiten als Spannungsschwankungen angezeigt. Bei Anwendungen mit hohen Geschwindigkeiten werden diese Schwankungen durch die Bildwiederholrate einer digitalen Anzeige oder die interne Dämpfung eines analogen Messgeräts ausgeglichen und man erhält eine gute Angabe der ‚durchschnittlichen‘ Bahnspannung.
Bei Anwendungen mit geringen Geschwindigkeiten treten diese Schwankungen stärker hervor es wird schwerer, die ‚durchschnittliche‘ Bahnspannung zu bestimmen. In einer solchen Situation hat ein analoges Messgerät den Vorteil, dass man es besser zur Störungssuche einsetzen kann. Ist zum Beispiel die Bahnspannung synchron mit jeder Umdrehung der Abwickelrolle, zeigt dies schon deutlich, wo das Problem liegt. Man kann dann relativ leicht ermitteln, ob es an einem verschlissenen Bauteil liegt, das man austauschen muss oder an einer nicht konzentrischen Rolle, mit der man dann praktisch leben muss. Digitale Messgeräte zeigen einen leicht zu erkennenden Trend nicht in dieser Weise an.
Ein weiterer Vorteil eines analogen Messgeräts ist, dass man es sehr einfach zu dämpfen kann. Es genügt der Anschluss eines Elektrolytkondensators am Messgerät. Jeder Wert zwischen 100 und 300 Microfarad ist hier möglich. Sie müssen nur sicherstellen, dass der positive Pol des Kondensators mit dem positiven Anschluss des Messgeräts verbunden ist. Siehe Zeichnung.